Archiv für Oktober 2021

Neukölln ist anders als Charlottenburg!

Romantische Nacht in Neukölln: wohlklingend murmelt Billie Holiday vom Plattenspieler unter die Haut gehende Zärtlichkeiten, die Kerzen werfen ihr tänzelndes Licht durch die rotgefärbten Champagnerschalen. Die Wärme der Ofenheizung macht den Spätoktober tropisch. Man wird allerdings immer wieder abgelenkt: Autofahrer von sportlicher Gesinnung brettern mit 100 km/h übers Kopfsteinpflaster, halten mit beeindruckend klingendem Reifenabrieb in…

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Operette für Zwei schwule Tenöre

Unbedingt empfehlenswert: Eine Operette für zwei schwule Tenöre im BKA- Theater Berlin. Ein musikalisches, tänzerisches und schauspielerisches Meisterwerk. Die Uraufführung des Werks von Florian Ludewig und Johannes Kram stellt eine Revolution dar: »Es handelt sich um die weltweit erste Operette mit schwulen Protagonisten«, schreibt der TIP. Wenn Sie ins Hotel Art Nouveau kommen, werden Sie…

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Statussymbol Tageszeitung

Die Sonntagszeitung von der F.A.Z. gefällt mir! Früher behaupteten die Werbestrategen des Blatts mit der Fraktur im Titel, dass sich hinter einer Frankfurter Allgemeinen immer jemand besonders Schlaues verbirgt. Diese Unterstellung streichelt gekonnt mein Ego: als Nichtabiturient und Hochschulvermeider bin ich den offiziellen Beweis schuldig geblieben, irgendetwas zu können. Seit heute hält mich die F.A.Z.…

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Neue Kolumne von Mark Scheibe, Artist-In-Residence im Hotel

Als der Hotelier Ingo Bethke noch fürs Fernsehen Dokumentarfilme drehte, waren die Begegnungen für ihn besonders spannend. Heute stellt er die Lust, Menschen aus aller Welt kennenzulernen, in den Dienst seines Hotels. Und weil er fand, dass ein Haus, das die Kunst im Namen trägt, auch Künstler braucht, öffnete er die Tür für einen ‚Artist…

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Pianist in der Hotelbar / Perlen fürs Prestige

Ich gleite über lichtdurchflutete Gänge auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz. Die Absätze von aufregenden Damen, die in Grandezza baden, trommeln kleine Märsche auf den Marmor und laden meine Libido auf. Über mir ein Kronleuchter, der auch Marlene Dietrich gefallen hätte. Ich lasse meine Finger auf dem Flügel parlieren und nehme die Seelenschwingungen der geschmackvollen Menschen auf,…

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Der haptische Kick des Manufactumkatalogs

Richard Wagner hat Seide und Samt durch seine Hände gleiten lassen, weil er den haptischen Kick brauchte, um Musik zu komponieren, die einen umhaut. Als Komponist und Songwriter suche ich genau das! Ich ziehe also den schweren Samtvorhang der Jugendstilsuite im Hotel Art Nouveau durch meine Handfläche und schließe die Augen. Noch will sich kein…

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Kritik am Ernst-Reuter-Platz und Lob der Lebensqualität

Der Ernst-Reuter-Platz. Foto: Wikimedia Unser Artist-in-Residence Mark Scheibe untersucht in seiner neuen Kolumne den Ernst-Reuter-Platz. Dabei spielen Richard Wagner, der Manufactumkatalog und die Bauarbeiter gegenüber eine gewisse Rolle. Wie immer eine unterhaltsame Sonntagslektüre, die wir unseren Gästen empfehlen, die abseits konventioneller Tourismusinformationen richtig berliniges Entertainment wünschen. Hier ist die Kolumne…

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Heimweh und der Zauber der Achterbahn

Ein Grund fürs Leben im Hotel Art Nouveau: die glückliche Ruhe in Gegenwart von Menschen, die gerade etwas schönes erleben. Am Frühstückstisch neben mir sitzen vier erwachsene Frauen aus Süddeutschland, die mit einer magnetischen Hingabe Kaffee trinken und sich so gepflegt und leise über ihre Berlinpläne austauschen, dass ich sie zwar hören, aber nicht verstehen…

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