Restaurants und Bars in Charlottenburg – international bis bodenständig

Nähert man sich der Frage nach dem Ursprung der Currywurst demokratisch mehrheitlich, dann ist die berühmte Wurst mit in der Basisversion Tomatensoße und Currypulver eine Berliner Erfindung. Präziser: eine Charlottenburger. Denn Herta Charlotte Heuwer, die ab 1949 einen Imbiss plus Kiosk in der Kantstraße Ecke Kaiser-Friedrich-Straße führte, soll in diesem ihre “Spezial Curry-Bratwurst” kreiert haben. Currywurst ist also ohne jeden Zweifel Berlin, auch wenn der Ruhrpott der Hauptstadt diese Erfindung gerne streitig machen möchte. Und somit feiert die Berliner Currywurst, die Urmutter der deutschen Aus-der-Hand-Mahlzeiten, in 2024 auch ihr 75-jähriges und wir feiern täglich mit: Rund 800 Millionen Stück der Brat- oder Brühwurst mit oder ohne Darm (Berlin!) werden pro Tag in Deutschland (meist) aus den Pappschälchen gepickt. Doch Berlin – und vor allem die Gegend um das Hotel Art Nouveau – hat für seine Gäste kulinarisch weitaus mehr zu bieten als Wurst und Soße.

Dicke Wirtin: Alt-Berliner Küche – deftig und geerdet

Die Küche Berlins besteht nicht nur aus Currywurst und Buletten. Einwanderer haben schon immer Berlin geprägt und die Zuwanderer, wie früher jene aus Schlesien, Böhmen, Ostpreußen oder Mecklenburg, brachten auch ihre bodenständige Küche mit. So gelten typische Gerichte der Berliner Küche immer noch als einfach, deftig – und reichlich. 

Die Dicke Wirtin am Savignyplatz ist eine bekannte Vertreterin dieser altberliner Küche, die für deftigen Geschmack, regionale Zutaten und sättigende Mahlzeiten steht. Die Ur-Basics dabei: Eisbein mit Sauerkraut oder Erbspüree sowie Bouletten mit Bratkartoffeln.

Stehtisch-Resto Klempke: Wein in Kartons und Schweinekrustenbraten zum Mittag

Doch echte, unverfälschte Berliner Gastro-Atmosphäre findet der Gast des Hotel Art Nouveau auch ganz nah, beispielsweise zwei Blocks weiter an der Ecke Schlüter- und Mommsenstraße: Klempke Wein ist eine gutsortierte Institution im Handel mit gutem Wein – und mit täglich wechselndem deftigem Mittagessen. „Steh-Restaurant Klempkes Wein-Eck“ steht auf der Markise und in der Mittagspause hat man das Gefühl, dass tout Mommsenkiez hier sein Mittagsessen abholt oder gleich vor Ort isst. Arbeiter stehen mit Managern in Anzug und Krawatte in der Schlange vor der Essensausgabe, die dann am Stehtisch ihre Krawatten über die Schulter werfen, damit sie nicht in die Soße des Schweinekrustenbratens hängen. 

Auch Hotelier Ingo Bethke ist und isst hier nicht selten: „Klemke ist ein Frontalangriff auf alle meine Geschmacksknospen. Mit exzellenten Weinen, Spirituosen und echter Berliner Küche!“, sagt er. Serviert meist von älteren Damen, die ihn, sagt Bethke, mit ihrem etwas schroffem Charme an die berühmten Berliner Trümmerfrauen erinnern.

Italienische Küche im Tavola Calda Vis-a-vis des Hotel Art Nouveau

Und für jene Gäste, „die fußfaul gar keine Lust haben, sich groß zu bewegen“ und die am liebsten aus dem Hotel direkt an den Tisch fallen möchten, empfiehlt Ingo Bethke das Tavola Calda, fast direkt gegenüber des Art Nouveau. Ein Familienrestaurant mit hervorragender italienischer Küche nach abruzzischem Vorbild. „Ein Highlight“, sagt der Hotelier und Nachbar, auch wenn ihn der rote Granit auf dem Fußboden und am Tresen immer ein wenig an den Moskauer Roten Platz erinnere. 

Torten, Tartes, Tafelspitz im Maître Münch

Wer sich tagsüber köstliche Torten, Tartes und Kuchen hingeben will, der gehe ein weiterer Tipp von Ingo Bethke um zwei Ecken ins Maître Münch in der Giesebrechtstraße. Pâtissier Münch stammt wie der Hotelier selbs, aus Heilbronn und bietet heimatverbunden auch immer einen kleinen Mittagstisch mit Käsespätzle, Maultaschen oder Paprika, gefüllt mit Hackfleisch. 

Nußbaumerin – Österreich in Berlin kulinarisch erleben

Keine 100 Schritte vom Hotel Art Nouveau entfernt ist auch die Nußbaumerin, ein Restaurant mit österreichischem Charme, und die „Edel-Beißl“ (Guide Michelin) von Johanna Nußbaumer offeriert mit Backhendl, Tafelspitz und Kaiserschmarrn ein kulinarisches Stück Österreich.

Kreatives Bier und Shared Plate Menü im BRLO am Gleisdreieck

Ein paar Blocks weiter weg (aber lohnt sehr) ist das BRLO, das man Berlo aussprechen soll, hochgehandelt in der Kneipenszene. Ein Craft-Beer-Brauhaus, Restaurant und Bar und zeitgenössischer Gemüse-fokussierter Küche. Fleisch, regional und hochwertig, wird hier als Beilage angesehen. Brlo sei ein altslawisches Wort für Berlin, erklärten die Betreiber, die ihr Lokal am Gleisdreieck aus 38 umgestalteten Schiffscontainern bauen ließen.

Die kulinarische Kantstraße: Von Paris über Vietnam bis Kanton

Wer die gastronomische Vielfalt par excellence liebt, der hat es vom Hotel Art Nouveau aus nur zwei Querstraßen weit. Die Kantstraße, mit der Paris Bar und dem österreichischen Ottenthal als Klassiker zeigt, dass der Berlin Westen erneut zum kulinarischen Zentrum wurde, mit Einflüssen aus vielen Kulturen. Die Straße wird in kulinarischer Hinsicht auch mal gerne „Kantonstraße“ genannt, wegen der Vielzahl von chinesischen (sowie thailändischen und japanischen) Restaurants.  

Oder vietnamesischen, wie jene von The Duc Ngo. Der bekannte Koch betreibt in der Kantstraße gleich fünf Restaurants, vom Kuchi Kant bis zum Funky Fisch. Und so schräg wie gut: Das angesagte 893 Ryotei, das sich hinter einer hässlichen, mit Graffiti beschmierten Glasfassade einer früheren Drogerie versteckt. Drinnen ein in der Szene unendlich beliebter und ob seiner Qualität gerühmter Sushi- und Sashimi-Treff, meint auch Art-Nouveau-Hotelier Bethke. Zu finden ist hier auch mit Lon Men’s Noodlehouse ein Streetfood-Klassiker und im Aroma wie auch im Good Friends geht es so authentisch wie hochgelobt chinesisch zu.  

Roof Top-Dinner im Neni und Drinks mit Promis im Tatterstall

Wer es stylish will und super-atmosphärisch: Das Neni mit seiner levantinischen Küche mit unter anderen arabischen, israelischen, russischen und deutschen Einflüssen, ist im 10. Stock des renovierten Bikinihauses zuhause und bietet zudem einen wunderschönen Panoramablick über den Westen Berlins samt Zoo und in der Nachbarschaft den Bar-Hotspot Monkey Bar. 

Wer Prominenz sehen will, der könnte bei Diener Tattersall in der Grolmannstraße am S-Bahnhof Savignyplatz gut Glück haben. Berliner Prominenz aus Film und Musik schaut gerne mal in der Traditionskneipe mit gut 500 Künstlerfotos an den Wänden vorbei. 

Die Kneipe Diener Tattersall in der Grolmannstraße am S-Bahnhof Savignyplatz.

Bars und Clubs: Jazz-Hats und Urban Jungle Feeling

Auch für einen gepflegten Ausklang des Tages in einer Bar oder einem Club muss man als Art-Nouveau-Gast nicht groß in die Ferne schweifen. Um den Savignyplatz gruppieren sich mindestens ein halbes Dutzend Bars, wie Journeys Night mit Urban-Jungle-Feeling oder das jazzige A-Trane, dessen Name (ein Wortspiel aus John Coltrane und dem Jazz-Überhit „Take The A-Train“) Programm ist. Jazzig auch die Bar The Hat unter dem Lotte-Lenya-Bogen der S-Bahn. Stylish perfekte Drinks and Jam Sessions every night! 

Erwähnt werden sollte hier auch das Schwarze Café, das in der Kantstraße Kultcharakter hat, mit Frühstück in der Nacht oder Cocktails zum Lunch. Und das mit Fug und Recht als „spontan, chaotisch, weltoffen und voller Liebe“ annonciert.

Wer also meint, nur im Osten Berlins ist in Sachen Restaurants und Nachtleben der Bär los, sollte seinen Informationsstand dringend updaten. Der „Alte Westen“, Charlottenburg mit seinen beiden Achsen Kurfürstendamm und Kantstraße, ist auch abends und nachts sehr, sehr lebendig. 

Als perfekter Ausgangspunkt für Kulinarik und Kultur in Charlottenburg bietet das Hotel Art Nouveau mit den liebevoll gestalteten Zimmern alles, was das kulinarische Herz begehrt – inklusive Local-Tipps von Hotelier Ingo Bethke und Team im Newsletter und individuell vor Ort.  

Außenansicht des Hotel Art Nouveau in Berlin-Charlottenburg