Hotelier Ingo Bethke: innovativ und kreativ seinen Gästen zugewandt
Nach seiner Motivation gefragt, das Hotel Art Nouveau in Herzen von Berlin-Charlottenburg zu führen, hat Ingo Bethke eine einfache Antwort: „Die Hotellerie ist die beste Kombination aus allem, was ich zuvor beruflich machte“, sagt der 68-jährige. Er habe gerne mit Menschen zu tun und mit dem Boutique-Hotel Art Nouveau konnte er sich einen lang gehegten Traum erfüllen: Ein Hotel auf seine ureigene Art zu führen.
Hotel Art Nouveau - Boutique-Hotel mit eigenem Charme in Berlin
Ingo Bethke führt seit Frühjahr 2016 das Hotel – als Quereinsteiger, nach einem zuvor schon sehr interessanten Berufsleben. Und auch im Kernteam des Art Nouveau sind kaum gelernte Hotelfachleute. Er sehe diese Quereinstiege sehr positiv, sagt Ingo Bethke: „Für mich bedeutet es einen viel direkteren Zugang zu den Gästen.“ Auch sein Team bestehe aus Menschen mit großer Begeisterung für das Hotelgewerbe, und das zähle für ihn viel mehr als eine Ausbildung in diesem Bereich. Es bedeute auch einen sehr individuellen Service, ohne diese künstliche, servile Höflichkeit, die man oft bei großen Hotels finde. Besonders Menschen aus Politik und Kultur, Kreative und Freelancer fühlen sich wohl im Hotel Art Nouveau, ein gewisser Stamm an Gästen steigt hier öfter ab. Ingo Bethkes Weg zum eigenen Hotel war gewiss kein direkter.
Als junger Mann war er Teil von Rudermannschaften, die Junioren- und Vizeweltmeisterschaften gewannen. Sport-Skills“, die er, wie er sagt, aus dieser Zeit mitnahm: Zielstrebigkeit, Fokussierung, und das Bestehen im Wettbewerb. Nach dem Studium der Politologie und Geschichte und weiteren Stationen eröffnete er mit einem Freund ein eigenes Restaurant. Die „Bar Tolucci“ in Schöneberg war jahrelang eine Institution für Liebhaber der italienischen Küche. Das eigene Hotel war der nächste Schritt.
Ein Hotel mit Seele und voller Geschichten
Das Boutique-Hotel Art Nouveau ist in einem Gebäude aus dem Jahr 1906 in einer typischen Charlottenburger Straße zu Hause – in der Leibnizstraße, zwischen den beiden berühmten Achsen im Berliner Westen, dem Kurfürstendamm und der Kantstraße. Ein Boutique-Hotel ist ein eher kleineres Hotel, mit sehr unterschiedlich liebevoll und kreativ eingerichteten Zimmern. Das Art Nouveau, in ehemaligen gutbürgerlichen Wohnetagen eingerichtet, hat 21 davon, inklusive zweier Suiten.
„Dieses Haus hat eine Seele. Es erzählt Geschichten aus vergangenen Zeiten, die wir bewahren und mit unseren Gästen teilen wollen“, sagt Ingo Bethke. Besonders bewegt habe ihn die Geschichte einer jüdischen Familie, die während der Nazi-Herrschaft im Haus lebte. Der Enkel dieser Familie besuchte das Hotel später und brachte Dokumente und Fotografien mit, die nun in einer kleinen Ausstellung gezeigt werden.
Gut vernetzt in der Berliner Kunst und Kulturszene
Ingo Bethke und sein Team sind auch stark in der Kunstszene Berlins engagiert. Das zeigen die viele Kunstwerke im Hotel, Gemälde und Skulpturen. Und regelmäßig präsentiert das Art Nouveau Kunstausstellungen und kulturelle Veranstaltungen. „Wir arbeiten eng mit Künstlern und Historikern zusammen, um unseren Gästen ein vielfältiges kulturelles Programm zu bieten“, sagt der Hotelbetreiber.
Das Hotel Art Nouveau – ein Kino-Hotspot
Für Filmbegeisterte ist das Hotel im Herzen von Charlottenburg eine ideale Unterkunft. Die Nähe zu mehreren historischen Kinos und Veranstaltungsorten der Berlinale macht es zu einem Hotspot für Cineasten. Viele Gäste fühlen sich an das ehemalige Hotel Bogota erinnert. Ab Mitte der 70er Jahre war dieses Hotel am Kurfürstendamm ein zweites Zuhause für viele Prominente aus Kunst, Film und Theater.
Auch Ingo Bethke hat auch durch seine frühere Arbeit als Regisseur und Autor beim SFB (Sender Freies Berlin) eine starke Verbindung zu Film und Kino. Für den SFB hatte er unter anderem eine ganze Reihe preisgekrönter Dokumentarfilme gedreht und er steckt immer noch voller Anekdoten aus der Film- und Fernsehwelt. Eine interessante – und vielleicht etwas makabere – trug sich am 1. April 2016 zu. An diesem Tag übernahm Ingo Bethke das Hotel von seinem Vorgänger und am frühen Morgen erlitt Arne Elsholtz, bekannt als die Synchronstimme von Tom Hanks und Bill Murray, einen Herzinfarkt, von dem er sich leider nicht mehr erholen sollte.
Den Kiez in unmittelbarer Nähe zum Hotel kennt Ingo Bethke wie seine Westentasche. Wer Tipps zu Kultur und Kulinarik aus erster Hand haben möchte, fragt ganz einfach den Hotelier des Art Nouveau. Denn Ingo Bethke ist ein Gastgeber par excellence und zudem, wie jeder gute Hotelier, ein Problemlöser für seine Kunden. Doch vor allem anderen: „Es ist uns wichtig, dass unsere Gäste nicht nur eine Unterkunft finden, sondern auch inspiriert und bereichert nach Hause gehen.“