Charlottenburg – der Ursprung der Berliner Theater- und Opernkultur

Ein wahres Paradies für Theater- und Opernfans ist Deutschlands Hauptstadt schon seit langer Zeit. Zudem hat jedes Haus, sei es Theater, Oper oder Komödie, seine eigene faszinierende Erzählung. Eingebettet in die große Geschichte von Charlottenburg und ganz Berlin durch die oft turbulenten Zeiten des letzten Jahrhunderts. Charlottenburg war um 1900 eine Großstadt für sich und hatte das wohlhabende, gehobene Bürgertum angezogen. Mit ihm kamen die Theater und Opernbühnen, die Charlottenburg bei seiner Eingliederung ins 1920 geschaffene Groß-Berlin mit einbrachte. 

Silhouette von drei Schauspielern auf einer Theraterbühne in Berlin.

Deutsche Oper und Europas einzig erhaltenes Art-Déco-Theater

Historisches Theater mit Sitzen aus Holz auf einem Schwarz-Weiß-Foto.

Wie beispielsweise die Deutsche Oper Berlin, die 1912 als Deutsches Opernhaus eröffnet wurde. Das Gebäude wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1961 im oft kritisch gesehenen Stil der Nachkriegsmoderne neu errichtet. Mit 1859 Sitzen ist die Deutsche Oper an der Bismarckstraße nicht nur das größte der drei Berliner Opernhäuser, sondern eines der größten in Deutschland. Ihr Repertoire reicht von klassischen Opern bis zu modernen Inszenierungen. 

Einen eigenen Rang hält das Renaissance-Theater Ecke Knesebeck- und Hardenbergstraße. Es ist das einzige erhaltene Art-Déco-Theater in Europa und seine prachtvolle Innenarchitektur lässt einen fast ehrfürchtig staunen. Gezeigt werden in diesem außerordentlichen Ambiente unterhaltsame Stücke, Komödien und Musicals, zudem auch Lesungen und Kabarettabende.  

Die leichte Muse: Revuen, Operetten, Komödien und Musicals

Der leichten Muse hat sich auch die Komödie am Kurfürstendamm verschrieben, Revuen von Friedrich Holländer, um einen Namen aus den Goldenen Zeiten zu nennen, wurde gespielt und immer noch ist vor allem die leichte Muse dort zuhause. Doch die ursprüngliche Bühne im Ku’damm-Karree gibt es nicht mehr, das Theater wartet auf einen Neubau und firmiert jetzt unter Komödie am Kurfürstendamm im Schiller-Theater in der Bismarckstraße. 

Vom Schauspielbetrieb zur Oper, dann zur Operette, das waren die ersten Jahre des sehr imposanten Theaters des Westens an der Kantstraße, im Stil des Historismus erbaut. Schon kurz nach der Eröffnung 1896 sattelte man auf Opern, später auf Operetten um. Hochzeit war für das Theater, das zu den renommiertesten und schönsten Theaterhäusern in ganz Deutschland gehört, dann die Goldenen 20er-Jahre. Das elegante und mondäne Foyer ist die prachtvolle Visitenkarte des Hauses.  

Wegen roter Zahlen wurde das Haus verkauft, das Stage Theater des Westens zeigt nun Musical-Klassiker und auch das Musical Ku'damm 59, die Fortsetzung des großen Erfolgs-Musicals Ku'damm 56 

Berlins offene Theaterlandschaft prosperiert in Charlottenburg

Quirliger, offener und experimentierfreudiger sind die Programme der kleinen privaten Bühnen, die auch in Charlottenburg ihre Aufführungen und Programme entwickeln. Wie die Vaganten-Bühne in der Fasanenstraße. Das Haus hat sich in den 60ern den Ruf eines Avantgarde-Theaters erarbeitet und zeigt immer noch ein klares Profil. 

Das erste politische Kabarett der Nachkriegszeit? Ebenso in Charlottenburg! Die Stachelschweine haben ihr Quartier im Kabarett-Theater in der Tauentzienstraße und laden sich dort auch immer wieder prominent-kabarettistische Gäste ein. 

Charlottenburgs sehr aktive Theaterszene profitiert auch sehr von der Universität der Künste Berlin. Zur Ausbildungsstätte für alle Fächer der Kunst gehört zur Hochschule ein eigenes Theater, das UNI.T in der Fasanenstraße. 300 Menschen haben dort Platz für Einblicke in Stückentwicklungen und Produktionen der Universität. Die wechselnden Stücke geben zudem einen guten Überblick über die Studieninhalte der sehr bekannten Uni. 

Ein Mittelpunkt von Berlins quicklebendiger Oper- und Theaterszene: Charlottenburg samt Wilmersdorf

Theaterbühne mit geschlossenem schwerem rotem Samtvorhang in einem Barock-Theater in Berlin.

Theater und Opern in ganz Berlin sind ein großes wie interessantes Thema, Stoff für eine ganze Reihe von Artikeln und Texten. Faszinierend aber auch, wie hoch die sehr lebendige Theaterdichte und -szene in Charlottenburg ist. Immerhin gleich vier von zwölf der interessantesten Theater der Metropole verortet ein großes Hauptstadtmagazin in Charlottenburg – wenn man, was man ganz sicher darf, Wilmersdorf mit einschließt. Denn dort, keine 800 Meter vom Mommsenkiez und dem Hotel Art Nouveau entfernt, residiert die Schaubühne am Lehniner Platz, international bekannt geworden durch Theaterleiter und -regisseur Peter Stein und dessen Nachfolger Thomas Ostermeier 

Für Theaterfans und Berlin-Besucher ist Charlottenburg also ein idealer Startpunkt, um neueste oder oft weit über Deutschland hinaus berühmt gewordene Produktionen und Inszenierungen zu sehen und auch die pulsierende, kreative Welt der freien Theaterszene zu erkunden. Tipps rund um das Spielprogramm und Events gibt es von Hotelier Ingo Bethke und Team imNewsletterundindividuellvor Ort.